Villa Lippmann - Thomas-Mann-Platz 8

Nach dem Bau der Eisenbahnstrecke von Riesa nach Chemnitz zog es viele unterschiedliche Firmen in die Nähe dieses neuen Transportmittels. So nahm auch Wilhelm Lippmann diese Chance wahr und zog am 01.04.1890 mit seiner 1887 gegründeten Firma „Willy Lippmann – Eisenhandlung – Alleinverkauf und Lager der Königlichen Marienhütte Aktiengesellschaft in Cainsdorf“, von der Schillerstraße 17 an den Wettiner Platz 8. In der Villa befand sich das Lagerkontor. Das Hauptkontor der Firma war in der Poststraße 17.

 

Lippmann bewohnt vorerst auch die Villa, zieht aber später in die Kaßbergstraße 4. Dafür bezieht 1904 der seit 1892 bei ihm angestellte Prokurist Gustav Louis Löschner in der Villa eine Wohnung.

Nach Lippmanns Tod 1915 wurde die Firma von Georg Hans Lippmann, sowie den Gesellschaftern Richard Altmann und Gustav Louis Löschner geführt.

 

In den Jahren 1923 bis 1931 nutzt die  „Büromaschinen Reparaturanstalt Alfred Herrmann“ die erste Etage der Villa und im Erdgeschoss befindet sich weiterhin das Kontor der Eisenhandlung, die sich nun „Hoffmann & Löschner nennt. Nach dem Tod Löschners 1938 übernahm Hoffman die Firma allein unter dem Namen „Eisen- und Röhrenhandel Reinhard Hoffmann“ jetzt Straße der SA 127 – 129 dazu gehörte die Villa Wettiner Platz 8. Die unteren Stockwerke wurden von der Firma als Lager und Kontor genutzt, die obere Etage vermietet.

 

Den Krieg überstand die Villa fast unbeschadet, doch die Firma wurde nach 1945 enteignet und ging in Volkseigentum über. Sie gehörte nun zum VEB Altstoffhandel, der hier bis nach der Wende existierte.

Nach der Sanierung des Geländes und der Villa wurde der Lagerplatz zum Parkplatz umgestaltet und wird nun von einem Autohandel genutzt. Dessen Büroräume befinden sich im Erdgeschoss der Villa.

 

Bildquelle: 1-4, Petra Habelt

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